

Künstlerinnen sichtbar machen
Ob aus Galerien verdrängt, von Akademien ausgeschlossen, oder von ihren männlichen Kollegen in den Schatten gestellt – seit jeher teilen viele Künstlerinnen das gleiche Schicksal: Sie wurden unsichtbar gemacht.
invisible holt Künstlerinnen, die während ihrer Schaffenszeit nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekamen, in die Gegenwart und bietet ihnen endlich eine angemessene Bühne. In regelmäßig erscheinenden Boxen steht jeweils eine Künstlerin im Mittelpunkt, deren Leben und Werk von einer zeitgenössischen Gestalter:in neu interpretiert und damit sichtbar gemacht wird.
Das Konzept
Zentrales Element jeder Box ist ein künstlerisch gestaltetes Buch, das die Lebens- und Schaffensgeschichte der historischen Künstlerin dokumentiert. Ergänzt wird die Biografie durch persönliche Einblicke, Kommentare und gestalterische Arbeiten der heutigen Designer:in. So entsteht ein spannender Austausch zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Dabei gestaltet die heutige Designer:in die gesamte Box und ihre Inhalte in ihrem eigenen Stil, lässt aber gezielt visuelle oder thematische Elemente der Künstlerin einfließen. Auch in der Gestaltung selbst entsteht so ein sichtbarer Dialog.
Ergänzt wird das Buch durch interaktive Inhalte wie ein DIY-Element, das zum Mitmachen einlädt und eine Verbindung zur Künstlerin schafft, sowie Kunstdrucke, Postkarten oder kleine Extras, die auf die Lebensgeschichte der Künstlerin Bezug nehmen.
invisible ist ein Gruppenprojekt, das gemeinsam mit drei Kommilitoninnen im Masterstudium an der FH Münster entstanden ist. Illustratorin Pandorama war für die Scribbles, Illustrationen und Kommentare verantwortlich, während die Buchtexte, Gestaltung und Konzeption gemeinschaftlich von uns drei Designerinnen erarbeitet wurden.

Gesamter Inhalt der ersten Box
Die erste Box
Die erste Box von invisible widmet sich der Künstlerin Paula Modersohn-Becker, die als eine der ersten Frauen überhaupt Akt-Selbstporträts malte. Gerade weil Paula heute vielen ein Begriff ist, eignet sie sich als Einstieg in die Reihe: Sie weckt Interesse, macht neugierig und zeigt exemplarisch, was viele Künstlerinnen trotz widriger Umstände erreicht haben.
Die gestalterische Auseinandersetzung übernimmt die Illustratorin Pandorama, deren Arbeiten für Feminismus, Empowerment und Selbstbestimmung stehen. Mit ihrem farbstarken, direkten Stil und einer Haltung, die sich nicht an Konventionen bindet, spiegelt sie das wider, was damals auch Paula mit ihren Möglichkeiten versucht hat.
Als DIY-Element lädt ein Selbstporträt zum Mitmachen ein – eine Hommage an Paulas bedeutendstes Thema. Postkarten, die auf ihren Briefwechsel mit Künstlern wie Rainer Maria Rilke und ihrem Ehemann zurückgreifen, schaffen eine persönliche Verbindung und machen Paulas Gedankenwelt greifbar.

Materialien für ein Selbstportrait






Beispiele der von mir gestalteten Seiten des Buchs